Großbritannien verhängt Sanktionen gegen chinesische Hacker, die es auf die Wahlkommission abgesehen haben
Die britische Regierung hat als Reaktion auf eine Reihe von Cyberangriffen gegen die britische Wahlkommission Sanktionen gegen neun chinesische Einzelpersonen und vier Unternehmen verhängt. Außenministerin Liz Truss sagte, die Sanktionen seien eine Reaktion auf „rücksichtslose, aber kalkulierte“ Hackerangriffe des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit. Ziel der Angriffe war es, wertvolle persönliche Daten britischer Staatsbürger zu stehlen.
Unter Berufung auf „eindeutige und überzeugende Beweise“ des britischen National Cyber Security Centre (NCSC) erklärte Truss, dass die heute sanktionierten chinesischen Agenten vor den letzten britischen Parlamentswahlen im Jahr 2019 an „Hack-and-Leak“-Operationen beteiligt gewesen seien politische Parteien, Abgeordnete und andere Amtsträger. Durch die Sanktionen wird den Personen die Einreise in das Vereinigte Königreich untersagt und sämtliche im Vereinigten Königreich ansässigen Vermögenswerte eingefroren.
Welche Auswirkungen hatten die Angriffe auf die Wahlkommission?
Obwohl bei den Angriffen keine Daten erfolgreich gestohlen wurden, sagte Truss, dass die chinesischen Cyberoperationen darauf abzielten, die demokratischen Prozesse und Institutionen des Vereinigten Königreichs wie die Wahlkommission zu untergraben. Als unabhängige Regulierungsbehörde für Wahlen und politische Finanzen im Vereinigten Königreich überwacht die Wahlkommission Wahlen und regelt die Wahlkampffinanzierung. Die chinesischen Hacker hatten gehofft, an vertrauliche Informationen zu gelangen, die als Waffe genutzt und online durchgesickert werden könnten, um die demokratischen Prozesse im Vereinigten Königreich zu beeinflussen.
Die Sanktionen senden ein klares Signal, dass das Vereinigte Königreich staatlich unterstützte Cyberangriffe auf seine demokratische Infrastruktur und Prozesse nicht tolerieren wird. Truss warnte vor weiteren Sanktionen, wenn die chinesische Regierung weiterhin Hacking-Operationen gegen britische Organisationen wie die Wahlkommission durchführt. Sie sagte, Großbritannien werde eng mit Verbündeten zusammenarbeiten, um der gemeinsamen Bedrohung durch chinesische Cyberangriffe zu begegnen.