Schweigegeldprozess steht vor neuerlicher Verzögerung, da Trump Berufung beim Obersten Gerichtshof einlegt
Der frühere Präsident Donald Trump will den bevorstehenden Schweigegeldprozess in New York verschieben, bis der Oberste Gerichtshof später in diesem Jahr über den Umfang der Präsidentenimmunität entscheidet.
Die Auswahl der Geschworenen für den mit Spannung erwarteten Schweigegeldprozess sollte noch in diesem Monat beginnen, doch Trumps Anwälte haben in letzter Sekunde einen Antrag auf Verschiebung gestellt. Ihre Argumentation konzentriert sich auf die Frage, ob Aussagen, die Trump während seiner Amtszeit im Zusammenhang mit den Zahlungen gemacht hat, angesichts der Ansprüche auf Immunität vor Strafverfolgung für in offizieller Funktion vorgenommene Handlungen als Beweismittel verwendet werden können.
Der Schweigegeldprozess, der Trumps erstes Strafverfahren vor einer Jury darstellen sollte, liegt nur noch wenige Wochen in der Schwebe und wartet auf eine Entscheidung von Richter Juan Merchan. Die Staatsanwälte wollen angeblich eine rasche Einleitung eines Verfahrens, um Trump zur Rechenschaft zu ziehen, nachdem sie ihm die Fälschung von Geschäftsunterlagen im Zusammenhang mit Schweigezahlungen an Stormy Daniels im Jahr 2016 vorgeworfen haben.
Die Frage der Immunität
Die zentrale Frage ist die Immunität des Präsidenten, die der Oberste Gerichtshof im April prüfen wird, wenn er sich die Argumente in Trumps separater Klage gegen eine Vorladung seiner Steuererklärungen anhört. Seine Anwälte behaupten, dass die endgültige Entscheidung des Obersten Gerichtshofs direkten Einfluss darauf haben könnte, welche Beweise im Schweigegeldprozess zu Aussagen zulässig sind, die Trump während seiner Amtszeit als Präsident über Daniels und die Zahlungen gemacht hat. Daher haben sie Richter Merchan gebeten, den Prozess zu unterbrechen und die Beweisfragen erneut zu prüfen, nachdem der Oberste Gerichtshof weitere Klarheit über den Umfang und die Grenzen der Immunität für die Handlungen eines amtierenden Präsidenten geschaffen hat.
Da sich der Schweigegeldprozess nun in der rechtlichen Schwebe befindet, muss die Staatsanwaltschaft von Manhattan noch mindestens mehrere Monate auf eine Lösung zu Trumps jüngstem Aufschubversuch warten. Doch die drängende Frage, inwieweit die Immunität des Präsidenten einen ehemaligen Oberbefehlshaber vor strafrechtlicher Verfolgung schützen kann, bleibt ungeklärt und könnte erhebliche Auswirkungen auf den weiteren Fall haben.